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Notruf 122

Was passiert, wenn ich den Notruf 122 wähle?

Hier wollen wir näher beleuchten, was passiert und was Sie zu tun haben, wenn Sie in eine Notsituation kommen, in der Sie den Notruf benötigen. Keine Angst: Sie können nichts falsch machen! Der Disponent am anderen Ende der Leitung führt Sie durch das Gespräch und fragt alle notwendigen Informationen Schritt für Schritt ab.

122

Den Notruf 122 können Sie von allen Telefonen in Österreich ohne Vorwahl wählen. Zu allererst vernimmt der Anrufer eine Tonbandaufzeichnung: „Notruf Feuerwehr, bitte legen Sie nicht auf, Sie werden in Kürze verbunden. Fire Emergency Services, please hold the line.“ Danach werden Sie zu einem Disponenten in einer Alarmzentrale durchgestellt, der Ihren Notfall weiterbearbeitet.

Den Notruf 122 können Sie von allen Telefonen in Österreich ohne Vorwahl wählen. Zu allererst vernimmt der Anrufer eine Tonbandaufzeichnung: „Notruf Feuerwehr, bitte legen Sie nicht auf, Sie werden in Kürze verbunden. Fire Emergency Services, please hold the line.“ Danach werden Sie zu einem Disponenten in einer Alarmzentrale durchgestellt, der Ihren Notfall weiterbearbeitet.

Notruf Feuerwehr, WO GENAU ist der Notfallort?

So meldet sich der Disponent am anderen Ende, wenn Sie den Notruf 122 wählen. Der wichtigste Part der Notrufbearbeitung ist die richtige Verortung des Anrufers bzw. der Einsatzstelle. Denn selbst wenn der Anruf plötzlich abbrechen sollte und der Calltaker keine genaueren Infos einholen kann, können zumindest schon Kräfte zur Erkundung entsandt werden.

Im Regelfall wird Ihr Notruf in die für den Bezirk zuständige Alarmzentrale geleitet, in dem Sie sich zu diesem Zeitpunkt befinden. Durch die Arbeit im Leitstellenverbund kann es jedoch ebenso möglich sein, dass die zuständige BAZ beschäftigt ist und Ihr Anruf zur nächsten Alarmzentrale weitergeleitet wird. Da der dort befindliche Disponent jedoch eher kaum mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut ist, ist es besonders wichtig, immer eine genaue Einsatzadresse bekanntzugeben. Angaben wie „bei der ehemaligen Mayer-Mühle“ oder „gegenüber vom Huber-Bauern“ werden im System nicht zu finden sein; Mit konkreten Angaben wie „in 3100 St. Pölten in der Wiener Straße 100“ oder „auf der A1 in Fahrtrichtung Wien bei Kilometer 55,0“ kann der Disponent sofort punktgenau verorten und zum Abfragen der weiteren notwendigen Informationen übergehen.

Automatische Verortung

Beim Anruf werden sogenannte TKG-Daten an die Alarmzentrale übermittelt, das bedeutet, dass das System den Sendemasten anzeigt, über den der Anrufer mit dem Mobilfunktnetz verbunden wurde. Dabei handelt es sich jedoch um ein Gebiet mit einem Radius von mehreren hundert Metern, was eine genaue Verortung unmöglich macht. Eine genauere Ortsbestimmung ist mit AML-Daten möglich, diese werden aber nicht von jedem Mobiltelefon automatisch mitgeschickt.

In jedem Fall wird der genaue Standort bzw. Notfallort telefonisch mit dem Anrufer abgeklärt und gegengecheckt.

Wer spricht?

Sobald der Disponent den Notfallort genau bestimmen konnte, werden die weiteren notwendigen Informationen abgefragt, wie die Angaben des Anrufers (Name und Telefonnummer), um bei einem Gesprächsabbruch oder Rückfragen zurückrufen zu können.

Was GENAU ist passiert?

Um die richtigen Einsatzmittel zu entsenden muss der Disponent wissen, um welchen Notfall es sich handelt. Dafür fragt er vom Anrufer verschiedenen Informationen ab, z.B.:

  • Was genau brennt? Der Dachstuhl? Die Küche? Eine Wohnung? In welchem Stockwerk? Befinden sind noch Personen in dem Gebäude?
  • Wie viele Fahrzeuge sind in den Unfall verwickelt? Gibt es Verletzte? Befinden sich noch Personen in den Fahrzeugen? Können diese das Fahrzeug verlassen?

Ein Notfall ist immer eine Stresssituation für den Anrufer, und in einer solchen möchte man so schnell wie möglich Informationen weitergeben um Hilfe zu erhalten. Dennoch ist es wichtig, dass man dem Calltaker die Gesprächsführung überlässt und ihn die Fragen stellen lässt, die er benötigt. Je genauer die Informationen, die er vom Anrufer einholen kann, desto besser kann er die richtigen Einsatzmittel alarmieren.

Seit kurzem steht dafür auch die Anwendung "Emergency Eye" zur Verfügung.

Meldebild

Anhand der gesammelten Informationen wählt der Disponent im System das richtige Meldebild bzw. die richtige Alarmstufe aus, und die benötigten Einsatzkräfte werden automatisch vom System ausgeworfen und alarmiert. Bei Bedarf informiert der Disponent auch andere Einsatzorganisationen oder Zuständigkeiten wie z.B. Rettung, Polizei, Energieversorger, Straßenerhalter oder Behörden.

Das weitere Vorgehen

Je nachdem, was passiert ist, gibt der Disponent weitere Anweisungen und Informationen. Wichtig ist, dass Sie als Anrufer wenn möglich vor Ort bleiben und sich so positionieren und auf sich aufmerksam machen, dass die Einsatzkräfte Sie bei der Anfahrt schnell erkennen und Sie diese zum genauen Einsatzort einweisen, aber ohne sich selbst in Gefahr zu bringen oder sich im Gefahrenbereich aufhalten. Sobald die Feuerwehr dann vor Ort ist, können Sie dem Einsatzleiter die Informationen weitergeben, die er und seine Mannschaft benötigen.

Emergency Eye

Ganz neu ist das System „Emergency Eye“, das Disponenten in besonderen Situationen nutzen können, um sich ein genaueres Bild von der Lage des Notruf-Anrufers machen zu können, als es ein einfaches Telefonat könnte. Nach Rücksprache und mit Zustimmung des Anrufers kann der Disponent über eine Online-Applikation Zugriff auf die Standortdaten und die Smartphone-Kameras des Anrufers anfordern. Dadurch kann er eine unklare Lage besser einschätzen und schneller die richtigen Einsatzmittel entsenden.

Das geht aber nicht einfach so, der Anrufer muss zustimmen und einem von dem Calltaker gesendeten Link folgen, um die jeweiligen Berechtigungen temporär auf seinem Smartphone freigeben.

Grafik: emergencyeye.de

FAQs: Fragen zu Notruf & Co.

Kostet der Anruf etwas?

Notrufnummern anzurufen ist immer kostenlos und z.B. auch von Telefonzellen kostenfrei möglich. Bei Smartphones ist es auch mit Displaysperre möglich, einen Notruf abzusetzen. Genauso ist es möglich, einen Notruf von einem Handy ohne SIM-Karte abzusetzen. Es empfiehlt sich auch, den Euro-Notruf 112 zu merken – mit diesem gelangt man in ganz Europa zu einer Notruforganisation, auch wenn man die Notrufnummer des jeweiligen Landes nicht kennt.

Lange kursierte auch der Irrglaube, dass die Person, die den Notruf tätigt, den Einsatz der Blaulichtorganisation zahlen muss. Das ist falsch – etwaige Kosten hat wenn dann der Verursacher des Einsatzes bzw. dessen Versicherung zu tragen.

Was, wenn ich die falsche Notrufnummer wähle?

Das kann in einer stressigen Ausnahmesituation schon mal passieren. In diesem Fall kann der Disponent den Anrufer entweder direkt an eine andere Einsatzorganisation weiterleiten, oder er nimmt die Informationen auf und gibt sie selbst weiter. Ein weiterer Notruf ist nicht notwendig.

Was, wenn ich mir nicht sicher bin, ob ein Notfall vorliegt?

Besser ein Mal zu viel angerufen, als ein Mal zu wenig. Der Disponent am Notruf wird sich Ihr Anliegen anhören und auf Basis dessen entscheiden, was zu tun ist. Hier kann Zivilcourage oftmals Schlimmeres verhindern oder sogar Leben retten.

Was, wenn ich versehentlich den Notruf wähle?

Wenn Sie bemerken, dass Ihr Telefon irrtümlich eine Notrufnummer gewählt hat, legen Sie nicht einfach auf. Der Disponent am anderen Ende muss in diesem Fall davon ausgehen, dass es sich um einen echten Notruf handelt, und muss versuchen, Sie zurückzurufen und zu erreichen. Bleiben Sie einfach in der Leitung und erklären Sie kurz, dass der Notruf irrtümlich abgesetzt wurde und alles in Ordnung ist – der Disponent weiß dann bescheid, und damit ersparen Sie ihm einiges an Arbeit.

Kann ich die BAZ St. Pölten besichtigen?

Es gibt die Möglichkeit, im Zuge von Führungen durch die Feuerwehrzentrale auch in die Bereichsalarmzentrale St. Pölten reinzuschauen – selbstverständlich nur, wenn es der Dienstbetrieb erlaubt, der Betrieb dadurch nicht gestört wird und der Disponent damit einverstanden ist.

Feuerwehren können auch im Rahmen von Übungen die BAZ besichtigen (oben genannte Bedingungen gelten).

In jedem Fall muss ein solcher Termin bereits im Vorfeld mit den Zuständigen abgeklärt werden. Nähere Infos dazu findet man auf der Seite Führungen.

BAZ St. Pölten

Notrufnummern